Sunt in Romania! Sunt fericit!: Belgrader Unterwelten

Der nächste Tag begann bei Sonnenschein und ohne Wind mit einem Spaziergang zur größten orthodoxen Kirche Belgrads, Serbien und wohl auch Europas, die schon 1930 begonnen wurde und immer noch nicht beendet ist und das Innere einer große Baustelle gleicht. Danach erkundeten wir einen nahegelegenen Markt und beschlossen das Grab von Tito aufzusuchen, dem jugoslawischen General unter dem Jugoslawien als das liberalste und fortschrittlichste Land Osteuropas galt und nach dessen Tod alles zusammenbrach und im Krieg und Chaos endete. Anschließend gelangten wir bei dem Versuch über die Sawa, der in Belgrad mit der Donau zusammenfließt, ins Neue Belgrad zu gelangen unter die Autobahnbrücke und in die Anfänge der Belgrader Unterwelt und Slums. Eine wirklich bizarre Kulisse und Atmosphäre voller Dreck und Müll. Neben immer noch bewohnten Häusern und einigen Notbehausungen der lokalen Romagemeinde, gab es auch ein Sammelsurium von heruntergekommen Zugwagons, die wir in einer alten zusammengestürzten Fabrikhalle erkundeten.

Der Abend endete dann mit einem erneuten fast vergeblichen Ausflug in das Belgrader Nachtleben. Den ersten Klub konnten wir auch nach gut einer Stunde nicht finden, der zweite Klub war leer, beim dritten Klub wurden wir nicht reingelassen und unser Taxifahrer lotste uns schließlich in einen vierten Klub, der einfach nur abscheulich war. Eine Belgrader Straße im Zentrum hatte den Namen Silicon Valley erhalten, weil dort die ganzen neureichen Belgrader mit ihrern aufgebesserten Frauen flanieren gehen. Genau diese Klientel fanden wir nun in diesem Klub wieder, noch dazu extreme Preise und Serben, die alle nach Mafia, Anabolika und Kickboxen aussehen. Nach einer Stunde war es uns dann schließlich genug und wir fuhren wieder zurück.