Donnerstag, 5. März 2009

Belgrad. Stadt der Extreme

Meine letzte Reise sollte mich diesmal raus aus Rumänien führen um den Balkan zu erkunden. Reiseziele Belgrad, Sarajevo, Montenegro und Küstendorf, ein Ethnodorf was Emir Kusturica in Südserbien gebaut hat. Mit von der Partie waren Pierre, Vincent aus Utrecht, Laura und Joaquin aus Madrid und Lukas aus Wien. Gleichzeitig sollte die Reise auch die mit Abstand längste Reise werden, da es auf dem Balkan doch so einiges zu entdecken gibt. Das Fazit vorweggenommen: es war gigantisch, verrückt, voller Eindrücke und Erlebnisse, die mich noch süchtiger nach der Schönheit und Verrücktheit des Balkans gemacht haben.
Am 8. Februar ging es mit dem Nachtzug los in Richtung Timisoara und von dort aus nach Belgrad, was gar nicht so weit weg von Timisoara ist. Aus Mangel an Schlafmöglichkeiten in der 2. Klasse gönnten Laura, Pierre und ich 3 Stunden in der 1. Klasse, bis wir schließlich vom Schaffner geweckt und wieder zurück in unser Abteil beordert wurden. Schließlich erreichten wir Belgrad Montag Morgen und wurden erstmal von einem eisigen Wind begrüsst. Allister, einem Australier, den wir im Zug kennen gelernt hatten, folgten wir ins New Inn Hostel in der Belgrader Altstadt, von wo wir auch den ersten Spaziergang durch die Stadt unternahmen, die uns zu Beginn nicht so richtig begeistern konnten.
Grauer Himmel, eiskalter, teilweise stürmischer Wind, Müdigkeit und die in allen Reiseführern als Hauptattraktion angepriesene alte Burgfestung, der wir aber nur wenig abgewinnen konnten, trieben uns schließlich in eine Weinbar auf der hübschen kleinen Kneipenstraße Skadarska, wo wir uns erstmal mit einem serbischen Rakija aufwärmen wollten. Dort machten wir dann auch die erste Bekanntschaft mit den verrückten Serben. Der Ladeninhaber schaffte es uns in ca. 2 Stunden die Leidensgeschichte der Serben und des Balkankrieges aus serbischer Sicht näher zu bringen, ehe er sich in Geschichten über Verschwörungstheorien, der demnächst auseinanderbrechenden und kollabierenden EU, und dem Kosovo als Drogenkartell und Brutstätte des Islams und der albanischen Mafia verfing. Ein interessanter, wenn auch sehr fragwürdiger Einstieg in die balkanische Geschichte aus serbischer Sicht. Zurück im Hostel machten wir Bekanntschaft mit 4 spanischen Erasmusstudentinnen aus Graz mit denen wir schließlich auch den Abend verbrachten und einen ersten vergeblichen Ausflug in das Belgrader Nachtleben unternahmen, der Stadt die angeblich niemals schläft, wir aber unfähig waren nach 2 Uhr nachts noch einen offenen Klub oder Bar zu finden.


Angekommen in Belgrad

Belgrader Boulevard

Kalemegdan - die Belgrader Festung

Blick von der Donau

die breite Donau

The New Inn Hostel

Kontraste der Belgrader Innenstadt

Kathedrale des Heiligen Sava

Kabelwahnsinn

Belgrader Chaos

Markt

Schach gegen Langeweile

geräucherter Fisch

Stadion von Partizan Belgrad

Grab von Tito

Belgrad bei Nacht

Ausflug ins Silicon Valley

Silicon Valley

das Wetter war nicht so toll

1 Kommentar:

Benni hat gesagt…

Tolle Bilder, toller Bericht!
Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass ich bisher noch gar nicht soviel von Belgrad wusste. Aber ich find diese alten Festungen und Schlösser da echt schön. Hat etwas vom 15. Jahrhundert wie in Mittel-und Westeuropa. Vielen Dank dafür!