Freitag, 31. Oktober 2008

Die moldawisch-rumänische Grenze und Iasi

Da ich grad gesehen habe, das mein letzter Post doch etwas lang geworden ist, werde ich mich für den nächsten Post etwas kürzer fassen.
Nachdem wir Zece Prajini aufgegeben hatten, wollten wir nun am nächsten Tag unser anderes Ziel Moldawien in Angriff nehmen. Also sind wir in aller Frühe wieder aufgebrochen und sind mit dem Bus und per Auto bis zur Grenze nach Albita gekommen. Zu unser aller Ernüchterung mussten wir dort aber feststellen, dass uns die Einreise nach Moldawien zu Fuß nicht gestattet wurde und wir zurückgeschickt worden, um auf ein Auto zu warten. Nach kurzer Zeit gesellte sich eine Moldawiern zu uns, von der wir erfuhren, dass sie das über die Grenze trampen jeden Tag macht und ihr Pass war auch wirklich übersäht mit Stempeln. Nur war uns das Glück an diesem Tag nicht wohl gesonnen und wir warteten 2 Stunden vergeblich auf eine Mitfahrgelegenheit, die uns über die Grenze bringen könnte. Als wir uns schließlich schon zur Planänderung entschlossen hatten, bekamen wir noch ein Angebot von ein paar Rumänen, die uns für 60 Euro(!) nach Chisinau fahren wollten, was wir aber dankend ablehnten. Unsere alternative Route war der sofortige Weg nach Iasi, aber wieder mussten wir eine weitere Stunde warten bis uns schließlich ein Auto mitnahm.

In Iasi angekommen hatten wir noch Montag abend und Dienstag Zeit uns diese tolle Stadt anzuschauen, die sehr viele historische Gebäude, Klöster und Kirchen zu bieten hat und auch wie Cluj als Studentenstadt bekannt ist.
Dienstag Nachmittag 15 Uhr stiegen wir schließlich wieder in den Zug zurück nach Cluj und hatten hier die wohl schönste Begegnung des Wochenendes. Irgendwo in den Karpaten bekamen wir in unserem Abteil Zuwachs von einem Rumänen, Valentin Anfang 60, der mit mehreren großen Taschen in der Tür stand und uns sofort auf rumänisch zutextete. Schließlich erfuhren wir von ihm, dass er 20 Jahre lang in einer Mine gearbeitet hatte und durften uns mindestens 10 Mal seinen Rentenschein anschauen, der für rumänische Verhältnisse eine doch relativ stattliche Rente von 1500 Lei (ca. 420 Euro) aufwies. Außerdem führte er uns genauso oft sein neu erworbenen Blinker und Metallgriffe für seinen Motoroller vor, spielte uns von seinem Handy rumänische Manele-Musik vor und zeigte uns sogar, wie man seiner Meinung nach dazu tanzt. Dann wurden wir noch auf ein Bier eingeladen und mussten aus seiner großen Wursttüte jeder eine Wurst essen. An Domitille war er natürlich besonders interessiert und schenkte ihr neben einem Handkuss schließlich noch sein Marienbild. Nach 4 sehr unterhaltsamen und lustigen Stunden, gab er uns schließlich noch seine Adresse und Telefonnummer und lud uns zu sich nach Hause für Weihnachten ein. Leider war er etwas fotoscheu, so dass wir leider nur einen Schnappschuss machen konnten.

Nach diesen vielen tollen Eindrücken unserer 4 Tagereise bleibt natürlich die Enttäuschung über unsere verpassten Ziele Zece Prajini und Moldawien, was aber eigentlich nur bedeuten kann, dass sie bald wieder in Angriff genommen werden.


das provinzielle Husi nicht weit von Grenze

vergebliches warten und sonnen an der Grenze

das Hotel Traian in Iasi

die Universität

das Hotel Unirea am Piata Unirii

der Palast der Kultur

beeindruckende Innenausstattung eines Klosters in Iasi

prunkvoller Kronleuchter

vor der Moldawischen Metropolitan Kathedrale

auch das ist Iasi

die Peripherie in Iasi gleicht jeder anderen rumänischen Stadt

unsere 9 Stunden Fahrt im Zug zurück nach Cluj

schöne Landschaft und tolles Wetter

Domitille und Valentin

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

das ist ja ein sehr schoener blog. ich bin selbst in rumaenien fuer ein jahr aber solche beeindruckenden bilder hab ich noch nicht gesehen. großes lob an den schreiberling

natinky.wordpress.com