Montag, 15. September 2008

Wochenende im Apuseni-Gebirge

Am letzten Wochenende beschloss ich kurzfristig zusammen mit Pierre aus Straßburg (F) und Josje aus Venlo (NL) für 2 Tage in die Apuseni-Berge südlich von Cluj zu fahren um uns auf die Suche nach der Bärengrotte zu begeben! Die Apuseni-Berge sind bekannt für ihre vielen Höhlen und Grotten. Wegen unseren mangelhaften Reisevorbereitungen entwickelte sich das Wochenende zu einem einzigen Roadtrip bei dem wir gut 30 km Fußmarsch und ca. 300 km insgesamt zurück gelegt haben. Dabei erwies sich vor allem das trampen als super Alternative zu Bus und Bahn. Die rumänischen Fahrtkünste sind allerdings sehr bewundernswert, haben uns aber einige Male den Schweiß auf die Stirn getrieben. Im LKW mit guten 100 km/h auf einer abschüssigen und kurvigen Gebirgsstraße auf der es sich sowieso besser auf der linken Seite fährt und dann noch einen Reisebuss zu überholen oder mit satten 100 km/h durch die rumänischen Dörfer durch zu brausen, macht man ja nicht alle Tage ! Nichts für schwache Nerven, aber eine geniale Art und Weise sich fortzubewegen. Wie schon geschrieben, hatten wir uns in unserem Ausgangspunkt um zur Bärengrotte zu kommen, völlig getäuscht. Nachdem wir uns dann querfeldein immer bergaufwärts hinter der nächsten Kuppe den Gipfel erwartend bei gut 37 Grad immer weiter nach oben gekämpft hatten, mussten wir irgendwann feststellen, dass unser Weg eher ins Nichts führt und deshalb beschlossen wir wieder zurück zu gehen um doch noch irgendwie zur Bärengrotte zu gelangen. Völlig ausgelaugt nach doch gut 3 Stunden Abstieg und anschließender Weiterfahrt per Anhalter kamen wir dann Samstag abend in Stej, einer kleineren Stadt, an, wo wir auf Grund anbrechender Dunkelheit beschlossen die Nacht zu verbringen! Durch nette französisch sprechende Rumänen wurden wir schließlich zu einem Hotel geleitet, in dem wir nach kürzerer Verhandlungszeit dann auch bleiben durften! Denn eigentlich war es mehr eine Absteige für Arbeiter und dementsprechend waren auch die Konditionen. Durchgebrochene Betten, verdrecktes Zimmer und Waschbecken und völlig zugekackte Klos auf dem Gang! Bei einem Preis von 1 Euro pro Person pro Nacht war uns aber eigentlich alles Recht! Interessanterweise mussten Touristen hier nur den halben Preis zahlen. Verkehrte Welt! Glücklicherweise waren auch noch ganz in unserer Nähe 2 Hochzeiten, zu denen wir uns dann später noch dazugesellten und etwas von der tollen Stimmung aufsaugen konnten!
Am nächsten Tag setzten wir unseren Weg zur Bärengrotte in Chiscau fort. Nach einer 45-minütigen eher etwas unspektakulären Führung begaben wir uns schließlich auf den Rückweg über Oradea, von wo wir mit dem Zug zurück nach Cluj gefahren sind. Alles in allem ein wunderschönes Wochenende mit vielen unvergesslichen Eindrücken und dem Verlangen nach mehr! Es gibt noch so viel zu sehen in Rumänien! Vedem, vedem!


Unsere Reiseroute

Markt in Campeni mit frischem Gemüse

alter Mann mit Holzlöffeln

Schuhmarkt

Schwein im Kofferaum

Auf steinigen Pfaden hoch hinaus...

kein Bär, dafür eine tote Schlange

Aussicht vom Gipfel

Abstieg durch ein Flussbett

mit Josje und Pierre im Arbeiterhotel

Mein Bett

Unser Waschbecken

feucht-fröhliche Hochzeit

Bärengrotte "Pesterea Ursilor"

die billigste und einfachste Art sich fortzubewegen

streunende Hunde gibt es überall

eine alte Frau wühlt im Müll

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Bogda!

Schweine im Kofferraum! :-D Wie geil is das denn! Darauf sind noch nichtmal die Russen hier gekommen. Die Märkte kommen mir dagegen schon sehr bekannt vor. Freu mich über weitere Artikel!
Grüße!

Anonym hat gesagt…

Hi Markus,
Es ist echt schön, so viele tolle Sachen von dir zu hören. Also, versucht noch viele Ausflüge in der Richtung zu machen, denn das fetzt. Die Bilder sind auch echt authentisch und mich zieht es gerade richtig gen Osten. Geniess deine Zeit...
Bis bald
Martina