Montag, 3. November 2008

Traditionen in Rumänien

Das letzte Wochenende war im Vergleich zur letzten Tour zwar weniger aufregend, aber auf seine Art und Weise auch sehr interessant, so hatte ich die Gelegenheit ein bisschen rumänische Traditionen kennen zu lernen. Am 31.10. war natürlich auch in Rumänien Halloween und ich hab erstaunlich wenig Vampire gesehen. Um ehrlich zu sein wird Halloween hier genauso wenig ernst genommen, wie in Deutschland. Zumindest das Center for American Experience bemühte sich mit einer riesigen Anzahl von Kürbissen die Leute dazu zu bewegen ein leuchtenden Kürbiskopf zu gestalten. Ansonsten gab es natürlich noch andere Halloweenfeiern in der Stadt und wir sind eher zufällig zu einer Feier geraten, wo auch die Möglichkeit bestand, sich schminken zu lassen. Wie man auf den Fotos sehen kann, haben wir diese Möglichkeit durchaus wahrgenommen und konnten dann doch noch einigermaßen angemessen Halloween feiern.
Eine für mich viel beeindruckendere Tradition habe ich am Abend vom Allerheiligenfest kennen gelernt. Auf den Friedhöfen der Stadt waren Massen an Menschen zu finden, die tagsüber die Gräber hergerichtet haben und am Abend auf den meisten Gräbern Kerzen und Teelichter aufgestellt haben. Der riesige durch Kerzenschein erleuchtete Friedhof war wirklich sehr feierlich und beeindruckend. Die Bilder werden das wohl noch besser zeigen.
Direkt nach dem Ausflug zum Friedhof bin ich dann mit Pierre in den Irish Pub zu Parazitii gegangen, dem wohl bekanntesten rumänischen HipHop und Rap-Act aus Bukarest. Und obwohl diese Musik nun wirklich nicht zu meinen Favoriten gehört, war das Konzert einfach großartig. Es war unglaublich voll und dazu noch extrem heiß, aber schon die ständigen lauten und fordernden "Para-zitii"-Sprechchöre waren beeindruckend und haben Vorfreude auf mehr geweckt. Nach dem die beiden Voracts mehr oder weniger nach 15 Minuten von der Bühne gepfiffen wurden, konnte das Publikum endlich seine ungemeine Textsicherheit beweisen, was schlussendlich in dem doch etwas paradox klingenden Lied endete: "Fuck you Romania"! Was für eine Selbstironie von doch eigentlich so stolzen Rumänen.


Friedhof

Lichtermeer

Kerzen im Wind

Kerzen im Wind

eine tolle Atmosphäre

Ruth (E) Pedro (P) Luis (P) Mauro (I) Pierre (F)

Halloween

Parazitii im Irish Pub - rumänischer HipHop

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