Donnerstag, 20. November 2008

Der Weg zum Gipfel

Sonntag nacht sind wir aus den Karpaten zurückgekommen und die letzten Tage hat sich der ziemlich starke Muskelkater immer wieder unsanft bemerkbar gemacht. Aber der Reihe nach. Irgendwann letzte Woche kam mir der Gedanke und das Verlangen noch einmal richtig in die Berge bzw. in die rumänischen Karpaten zu fahren bevor der Winter solche Ausflüge gänzlich unmöglich macht. Das Ziel war schnell gefunden, der Moldveanu-Gipfel, höchster Berg Rumäniens (2544m) im Fagaras-Gebirge. Nachdem ich mich nach Möglichkeiten über die Autovermietung umgehört hatte, hatte ich das Glück, dass mir Victor, ein Kommiltone, sein Auto anbot. Auch Mitstreiter für den Aufstieg waren relativ schnell gefunden, Sebastian, Pierre, Lydia und Matthias - das deutsch-französische Bergteam. Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen waren (Wanderkarte gekauft, Schlafplätze in der Cabane reserviert, Proviant besorgt und Sachen gepackt), ging es Sonnabend früh aus Cluj los in Richtung Sibiu und von dort aus weiter nach Victoria, einer Stadt die am Fuße des Fagaras-Gebirges liegt. Die erste ungeahnte Hürde war der Erwerb einer Maut-Vignette, die es eigentlich an allen Tankstellen geben sollte, wir aber erst an der fünften Tankstelle Glück hatten. Von Victoria konnte man schon hinter einem Wolkenschleier die Karpatenriesen erahnen und nach einem letzten Halt in der Stadt, folgten wir mit unserem Renault Twingo einem Waldweg, der enweder voller Schlaglöcher oder extrem verschlammt war. Irgendwann war der Schlamm dann unüberwindbar, so dass wir unser Auto nach mehreren missglückten Anläufen um wieder aus dem Schlamm rauszukommen neben einer Waldarbeiterhütte parken mussten. Von da an folgten wir weiter dem Weg an einem Fluß entlang und begannen unseren Aufstieg im Wald. Der Weg schlängelte sich gemächlich den Berg hinauf und bot bis auf kleinere Bachquerungen keine großartigen Hindernisse. Leider waren wir etwas spät losgegangen, so dass wir die Cabana Turnuri, wo wir übernachten wollten, nicht mehr vor der Dunkelheit erreicht haben und die letzte halbe Stunde unseren Weg im Dunkeln fortsetzen mussten. Dann endlich war ein Licht im Wald zu erkennen und wir waren angekommen. Die Cabana (auf ca. 1500m), war ganz gemütlich eingerichtet mit einem schönen alten Kachelofen und selbstgebauten Holzdoppelstockbetten und sollte der Ausgangspunkt für unsere geplante Gipfelbesteigung am nächsten Tag sein. Nach einem reichlichen Abendbrot und der erfolgreichen Trocknung der verschwitzten Sachen lagen wir dann auch schon gegen 20 Uhr im Bett, da auch unser Gastgeber nicht sonderlich gesprächig war und wir ja auch am nächsten Tag schon gegen 7 Uhr in der Frühe aufbrechen wollten.


Wohnblocks in Victoria mit nebelverschleierter Karpatensilhouette

immer noch Victoria

ab hier war es unserem Twingo dann zu viel Schlamm

am Fluß entlang

der erste Aufstieg

unser Ziel - der Moldoveanu-Gipfel im Fagaras-Gebirge

vereiste Brücke

unser Nachtlager - Cabana Turnuri (1500m)

erschöpft am warmen Kachelofen

Abendbrot

Blick ins Schlafzimmer

das Bettenlager

unsere Sachen trocknen am Ofen

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