Freitag, 28. November 2008

Excursie in Pestera Vantului

Das vergangene Wochenende hatte das Erasmus Student Network mal wieder einen Ausflug für uns geplant. Die Besichtigung der größten Höhle Rumäniens - der Pestera Vantului (Windhöhle) - stand an. Relativ früh ging es am Sonntag Morgen mit dem Personalzug los in Richtung Oradea. Personalzüge sind die unterste Zug-Kategorie in Rumänien und sind dementsprechend billig und haben auf jeden Fall noch ein einzigartiges osteuropäisches Flair - allerdings können sie auch ziemlich schäbig sein, was bei unserem Zug jedoch nicht der Fall war. Noch dazu kam der Fakt, dass der Zug an jedem noch so kleinen Haltepunkt anhält und dementsprechend für eine Strecke von 100 km ganze 3 Stunden unterwegs war. In der Nacht davor gab es in Cluj den ersten Schnee und aus dem Zug heraus bot sich ein wunderschöner Anblick der verschneiten Landschaft und Dörfer. Endlich angekommen in Suncuius, von wo man noch viele andere umliegende Höhlen erreichen kann, ging es gleich weiter zur Windhöhle. Auf dem Weg dahin wurde mir noch mal bewusst was für ein Glück wir am Moldoveanu hatten, dass es noch nicht geschneit hatte. Neben meiner sowieso inadäquaten Schuhausstattung, erwies sich vor allem der Weg durch den Wald als einzige Katastrophe. Schnee und Laub auf etwas steileren Hängen liesen mich und andere immer wieder einige Rutschpartien überstehen und an schnelles Vorankommen war nicht wirklich zu denken. Am Höhleneingang angekommen erwarteten uns zwei Höhlenexperten mit Helmen für unsere Gruppe. Da wir aber gut 40 Leute waren und es nur 14 Helme gab, mussten wir uns in 3 Gruppen aufteilen. Während die erste Gruppe in der Höhle verschwand, machte sich die andere Gruppe auf den Weg zur in der Nähe liegenden Großen Ungarischen Höhle. Uns blieb die dritte Möglichkeit, 1 1/2 Stunden zu warten bis die erste Gruppe von ihrer Expedition wieder zurück kam und dass bei immer stärker werdenden Schneetreiben und halb gefrorenen und nassen Füßen. Dann waren wir endlich an der Reihe und bekamen noch den Tip unbedingt unsere Jacken draußen zu lassen, da es in der Höhle durchschnittliche 11° Celsius sind und sich die Tour in der Höhle als reinster Sport entpuppen sollte. In der Höhle drinnen folgten wir erstmal eine ganze Weile einem unterirdischen Fluß und mussten diesen einige Male überqueren, was nicht unbedingt förderlich für die eh schon nassen Füße war. Weiterhin wechselten sich die Deckenhöhe in schöner Regelmäßigkeit ab, so dass man sowohl aufrecht gehen konnte, teilweise aber auf allen Vieren kriechen musste. Irgendwann ging es dann über Eisenstiegen in die erste Etage der insgesamt 3 Etagen der Höhle und schließlich durften wir noch die Erfahrung der absoluten Finsternis machen, in dem alle ihre Lampen ausgschalten mussten. Insgesamt ist die Höhle mit 52 km Länge auf verschiedenen Ebenen die größte in ganz Rumänien und die ganze Tour im Inneren war wirklich ein super Erlebnis bei der mein Entdeckergeist und Abenteuerlust mal wieder geweckt worden sind.


Winterlandschaft

Domitille

Alban

3 Stunden im Zug machen schläfrig

Blick nach draußen

die Kunst der Improvisation

verschneites Dorf

Bahnhof

Teil unserer Höhlenexpeditionsgruppe

Hängebrücke

der Einstieg

Achtung Kopf einziehen

in der Windhöhle

die "Granate"

kurze Pause

Wandablagerungen

zerklüftetes Höhleninneres

Ich mach dich platt, Alter!

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